15.03.2008 - Herren I - BFS-Sachsenmeisterschaft
Geschrieben von: Marc Stoll   
Freitag, den 21. März 2008 um 13:28 Uhr

Als Bezirks-Vizemeister (hinter Anthonsthal und vor Helbersdorf I) reiste die Tex I-Herren-Mannschaft nach Naunhof, um sich mit den restlichen Freizeitmannschaften des Freistaates zu messen.René von der dritten Mannschaft versuchte den Sechser von Steffen zu unterstützen.
In der ausgelosten Vorrunde sollten wir es gleich mit den zwei Bezirkssiegern (DD und Lpzg.) zu tun bekommen: Nachdem wir uns nach großen Kampf im ersten Spiel den Mannen von HTW Lok Dresden 2:0 geschlagen geben mussten, erhofften wir uns vom zweiten Spiel gegen den Meister aus Leipzig, den VVC 90 Leipzig, einen besseren Ausgang.
Im Spiel gegen Dresden hatten wir den ersten Satz total verschlafen und klar mit 15:25 verloren. Jedoch sollten wir im zweiten Satz ein ebenbürtiger Gegner sein. Steffen brachte mit seinen Blocks und Angriffen immer wieder Verwirrung in die Reihen der Landeshauptstädter. Er vermochte es, einen Zwei-Meter-Hünen zum Verzweifeln zu bringen. Jedoch wurden wir - und das nicht nur in diesem Spiel - durch die Schiedsrichter um unseren Lohn gebracht, dazu aber später noch mehr. Wir verloren den zweiten Satz mit zwei Punkten Unterschied: 25:27.
Gegen den Westsächsischen Meister VVC 90 Leipzig sollte es wieder ein spannendes Spiel werden, welches durch eine Reihe von Fehlentscheidungen geprägt war. Bei dieser Meisterschaft sollte das Team das Bessere sein, welches mit diesen Entscheidungen am besten umgehen konnte. Wir rieben uns jedoch immer wieder an Fehlentscheidungen auf, welche eklatant und fast immer gegen uns waren. In solchen Situationen konnten wir uns meist nicht mehr beruhigen und verloren fast immer mehr, als nur den durch die Schiedsrichter nicht oder falsch gegebenen Punkt. An die stabile Leistung vom 2. Satz gegen HTW wurde nicht angesetzt. So wurde dieses Spiel sehr knapp mit 0:2 (23:25, 29:31) abgegeben und wir waren somit Letzter der Vorrunde.

Wir waren alle stark deprimiert, vor allem was die Schiedsrichterleistung angeht. Meistens heißt es, die Schiedsrichter können am wenigsten für ein verlorenes Spiel, aber hier war es nicht so. Sie hatten sehr oft einen sehr großen Anteil am Ausgang der Spiele. Der Witz: Bei den Schiedsrichtern handelte es sich um Prüflinge, welche eine D-Lizenz besitzen und ihre C-Lizenz erwarben. Jeder Teilnehmer hätte denken können, sie machen ihre Lehre in einer anderen Sportart und beginnen gerade mit der Ausbildung. Der eine zum Beispiel in Handball, wo Ball halten oder führen dazu gehört. Der nächste bestimmt im Basketball, wo man sich an das zu überwindende Hindernis (im Basketball der Korb, hier das Netz) hängen kann, oder einige sollten bestimmt üben, wie man den Daumen als Richter in der Gladiatorarena bewegt, meistens sollten wir am Leben bleiben, da immer beide Daumen nach oben zeigten. Was hier an Nullbällen gegeben wurde, glich einen immer wiederkehrenden Albtraum.
Kurz gesagt, Leistungen in der Stadtliga durch nichtlizenzierte Schiris sind Gold wert im Vergleich zu dem, was wir zu einer Sachsenmeisterschaft durch Schiris, welche Bezirksliga pfeifen sollen, erfahren durften. Ich wünsche denen viel Spaß bei dem Spießrutenlauf.

Nun wieder zum sportlichen Teil der Meisterschaft: Nachdem die Vorrunde nicht so glücklich verlief, konnten wir uns noch über die Hoffnungsrunde für die Chance auf vordere Plätze empfehlen. Jedoch mussten wir dort gegen einen Zweitplatzierten einer Vorrunde antreten. Dort sollte ein alter Bekannter auf uns warten, welcher in der Punktspielserie dieses Jahr 8:0 Punkte bei Textima eingefahren hatte. Die USG I/II, als Vierter des Bezirksausscheides nachgerückt, war unser nächster Gegner. (In der Chemnitzer Bezirksendrunde hatten wir sie schon geknackt – sie wollten natürlich Rache).
Nachdem wir im ersten Satz wieder stabile Leistungen zeigten und unseren Gegner mit 25:23 in den Griff bekamen, kam in der zweiten Halbzeit wieder unser Freund (der Schiedsrichter) zum Einsatz. Katastrophale Entscheidungen brachten uns erneut aus dem Konzept und erneut an den Rand einer Niederlage. Selbst unser ruhiger Roman bekam langsam Wut und so spielte er auch. Nicht nur er, sondern die gesamte Mannschaft kämpfte.
Mit 19:24 (!!!) lagen wir im zweiten Satz zurück und drehten diesen noch auf 26:24. Roman sprang, als ginge es um sein Leben, nachdem ihm ein Punkt aberkannt wurde, welcher nach Anpfiff des Schiedsrichters nicht gegeben wurde. Achim stand bestimmt 10-15 Sekunden vor dem zweiten Schiedsrichter und zeigte Auszeit an. Dieser wusste nichts mit dem Zeichen anzufangen oder wollte Achim einfach nicht sehen. Steffen und Rene waren geistig und körperlich schon in der Auszeit, als der erste Schiri anpfiff. Roman reagierte geistesgegenwärtig und nahm die ausgeführte Aufgabe der USG-Mannen an, Jörg stellte einen Pass und Thomas verwandelte diesen. Punkt für uns, juhu. Denkst, nach kurzem Protest der USG Spieler gab es erneut Nullball und keine Auszeit für uns. Mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch folgte danach die Aufholjagd von unserer Seite.
Nach diesem Sieg waren wir wieder im Turnier und sollten auf den späteren Sachsenmeister Helbersdorf I treffen. In diesem Spiel gab es für uns nichts zu holen (18:25, 17:25). Trotz ordentlichen Spiels konnten wir nicht die Akzente setzten, welche zu einem Vorteil für uns gereicht hätte. Ein gutes Spiel reichte halt nicht zum Sieg. So sollten wir um die Plätze 4 bis 6 spielen. Dies taten wir dann auch, wo das Schiedsgericht durch ordentliche Entscheide geprägt war, es pfiff nämlich die spielfreie Mannschaft.
Im ersten der Platzierungsspiele trafen wir auf die Lausbuben aus Leipzig, die Freizeitmannschaft des TSV Leipzig. Diesen Vergleich konnten wir unspektakulär mit 2:1 für uns entscheiden. Der Einsatz und der Willen wurden im Laufe des Turniers immer besser und stärker. So konnten wir im letzten Spiel des Tages, in welchen es um den vierten Platz ging, uns noch einmal mit dem Westsachsensieger VVC 90 Lpzg. messen. In der Vorrunde verloren wir 2:0, in der Finalrunde hatten wir die besseren Karten und gewannen dieses 2:0 (23, 21).
Am Ende eines kuriosen Wettkampftages stand fest, dass wir nach den Mannschaften Helbersdorf, HTW Lok Dresden und Anthonstal als vierte Macht in Sachsen stehen. Realistisch ist dieser Platz allemal, mehr wäre nicht gerechtfertigt gewesen und somit sind wir alle sehr zufrieden mit dem Abschneiden bei diesem Turnier.
Vielleicht haben wir ja noch die Chance als Nachrücker zu den Deutschen BFS-Meisterschaften zu fahren, welche dieses Jahr ebenfalls in Naunhof stattfinden wird - aber mit hoffentlich fähigen Schiedsrichtern.

Es spielten: Steffen, Achim, Jörg, Thomas, Gunnar, Roman und René

(Den Bericht schrieb René)

Zuletzt aktualisiert am Freitag, den 21. März 2008 um 13:29 Uhr
 
 
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