16.11.2013 - Herren I - Sachsenklasse - Auswärtsspiel gegen Plauen
Geschrieben von: Christoph Hein   
Montag, den 25. November 2013 um 10:36 Uhr

Vom Schornstein zur Skyline und zurück…ein alternativer Spielbericht.

Ja liebe Freunde das Fazit des Spieltages nehme ich schon mal vornweg, es gab 3 große Verlierer.

Verlierer 1:
Bei üblichen Herbstwetter machten wir uns aus der Stadt mit dem höchsten Gebäude des Freistaates (wir Chemnitzer haben halt schon immer den Größten) auf dem Weg zur glitzernden Skyline der Metropole Plauen um gegen dessen Ortsteil Oberlosa ein kleines Raufhändel auszutragen. Mit breit besetzten Kader und der Gewissheit diese Saison die Vogtländer schon einmal gebührend in die Schranken gewiesen zu haben, erreichten wir auf goldenen Wegen die mit Brillianten besetzte Halle auf der Sonnenseite des Lebens. Dort stand auch schon ein legendäres hochklassisches Buffet zum Verzehr bereit. Hier konnten sich die armen Chemnitzer aus der Arbeiter- und Malocherstadt mal ein Auge holen, was es heißt zu klotzen statt zu kleckern.

Die vom Gastgaber stark auf ganze Vierziger aufgerundeten 40 Zuschauer, welche alle mit dicken Nerzmänteln in edlen Karossen vorgefahren wurden, scheinen wirklich zu den oberen Zehntausend des Landes zu gehören, denn es wurde ihnen ernsthaft Eintrittsgeld aus den vergoldeten Rippen abgerungen. Eintrittsgeld um uns zu sehen…uns den Pöbel aus der vom Schornstein verrußten Stadt.

Verlierer 2:
Das Spiel stand unter dem Motto Rückkehr. Damit war nicht gemeint, die verspätete Feier von Torsten‘s Rückkehr zur gepflegten Kurzhaarfrisur oder die Rückkehr von Oli aus dem Polizeipraktikum, welches er ohne jemanden erschossen zu haben absolvierte (Moralisch ok, für Textima als Außen oder Diaspieler einfach zu wenig). Nein gemeint war die Rückkehr von Sir Elvis, der sich nach geschätzt etwas mehr als 12 Monaten Auszeit wieder den Platz auf dem Textima Trainerstuhl sicherte…ebenfalls ohne Schusswaffengebrauch. Die Rückkehr versüßen sollten ihm 3 Punkte. Den ersten Punkt machten wir auch prompt: 1:0 im ersten Satz.

Beim Stand von 3 zu 3 im ersten Satz schon die erste ernüchternde Feststellung. Unsere 3 Punkte hart erkämpft im K1 bis hinzu K4 oder wie es dann heißt. Plauens 3 Punkte erarbeiteten Sie sich schon vor dem Spiel durch simples Spannen eines Netzes und Begrenzen der Spielfläche auf 9x9 Meter. Damit kamen unsere Aufschläge irgendwie nicht zu recht. Mit unterirdischer Quote ging es dann auch weiter und nach schwachen Darbietungen in allen Elementen ging der Satz verdient mit 18:25 weg.

Oli durfte sich nun auf der Spielmacherposition probieren…allein geholfen hat es nix. Lag aber weniger an ihm, lag mehr an Aufschlag und Annahmequote, die wir eigentlich besser beherrschen. Sämtliche taktische Mittel blieben wirkungslos. Vielleicht bekam uns die ungewohnt saubere Luft auf dem Lande nicht. Vielleicht fliegen hier die Bälle anders ohne den gewissen Smoganteil wie in unserer Heimat. Auch der Satz ging erfolgreich zu 22 flöten.

Nun zog sich Mettmauke seine Hose bis zum Anschlag hoch und ersetzte Torsten. Hat irgendwie geholfen, lag aber weniger an Torsten sonder vielmehr an Mauke der eigentlich alles tot machte, was ihm vor die Flinte gewurfen wurde. Solche Leute braucht es bei den Ordnungshütern. Mauke war sogar so on fire, dass er sich selber einen Ball auf den eigenen Fuß blockte (übers Netz). Eigentlich laut Regelwerk Punkt für uns. Mit nun 3 Ü30er auf dem Feld wurde mal kurz an der Qualitätsschraube gedreht und zum 25:20 eingelocht.

Satz 4 sah dann endlich das gewohnte Bild was die letzten Spiele gegen Beverly Plauen schon zu erkennen war. Über Zwischenstände von Teilweise 13:4 ging es Richtung Tie Break. Doch wir müssen uns vorwerfen lassen, den Satz nicht konsequent zu Ende gespielt zu haben. Wir ließen die Jungs aus Oberlosa wieder mitspielen, gewannen den Satz zwar deutlich zu 19, aber verpassten es ihnen den entscheidenden Dämpfer für den Tie Break mit zu geben.

Das rächte sich recht schnell, mit 5:8 wurden die Seiten gewechselt. Beim 5:12 war die Sache dann endgültig beredet und wir schenkten den Satz schließlich zu 9 ab. Nach den ersten zwei Sätzen muss man Sagen ein gewonnener Punkt, nach den Sätzen 3 und 4 muss man allerdings feststellen 2 verlorene Punkte.

Verlierer 3:
Im Anschluss durften wir noch das Spiel Delitzsch gegen Plauen pfeifen. Man bekam leicht rote Augen wenn man den Kader von Delitzsch mit dem Kader vergleicht den Sie zu uns vor 4 Wochen schickten. Entsprechend konnte Plauen auch mehr oder weniger sicher das Ding ebenfalls nach Hause schippern. Das texanische Schiedsgericht zeigt dabei eine ansprechende Leistung und kleidet sich entsprechend unserem Chemnitzer Wahrzeichens farbenfroh. Vielleicht können sich die Gastgeber von dem vielen Eintrittsgeld mal so ein Hawkeye Gerät kaufen, das dann ebenfalls noch mal bestätigt wann Bälle aus, drin oder Touch sind. Jungs ihr wärt absolute Vorreiter. Wir backen da bekanntlich kleinere Brötchen, bei uns wird es bald nur folgendes neu geben: Zusätzlicher Punkt im internen Strafenkatalog, der es unter Strafe stellen wird, dass Spieler die nicht am Schiedsgericht beteiligt sind Schnellrestaurants aufsuchen und dabei andere Mitspieler hungern lassen, die an Linie oder Tisch gefangen sind.

Achja der dritte Verlierer war übrigens unser Schreiberkommando, das unserem zweiten Schiri was von Regeln und so weiter erzählen wollte. Wenn man selber blind ist, sollte man sich dabei aber nie mit einem Einäugigen anlegen Freunde. Hennes neuerlicher Versuch ein historisch perfektes Spiel auf’s Protokoll zu bekommen, war somit früh schon wieder zum Scheitern verurteilt.

Anschließend fuhren wir wieder zurück in das graue vernebelte Chemnitz, doch als wir unseren Schornstein sahen, hielten wir an, umarmten uns und weinten zusammen. Warum kann es hier nicht so schön sein wie in Plauen?

Für Textima immer noch mit Ruß im Gesicht: Mauke, Mölle, Heike, Totti, Oli, Henne (für mich bester Mann bei uns), Rü, Nötz, Henrü, Jenser und auf dem heißen Trainerstuhl Don Elvis.

 

An der Tastatur... Jens

Zuletzt aktualisiert am Montag, den 25. November 2013 um 10:39 Uhr
 
 
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